Hohlwege und Bodenabbrüche pflegen und erhalten
o Hohlwege und offene Bodenabbrüche bieten durch ihre große Strukturvielfalt mit sonnenbeschienenen Steilwänden, blütenreichen Säumen und niedrigen Sträuchern einzigartige Lebensräume mit einer Vielzahl von Kleinbiotopen für eine hochspezialisierte Tier- und Pflanzenwelt.
o Durch die schweren Wagen gruben sich die einst unbefestigten Hohlwege immer tiefer ein, sodass teilweise meterhohe Steilwände entstanden, in denen unzählige Wildbienenarten nisten.
o Die begleitenden Säume können ein reichhaltiges Blüten- und Nektarangebot bereitstellen.
o Auch für andere wärmeliebende Arten wie Reptilien oder den bei uns seltenen Bienenfresser bieten besonnte Hohlwege und offene Bodenabbrüche gute Brutmöglichkeiten und Lebensbedingungen.
o Durch Nutzungsaufgabe oder mangelnde Pflege ist die Vielzahl der südpfälzischen Hohlwege und Lössstrukturen heute jedoch stark in ihrem Wert gemindert.
o Eine zunehmende Verbuschung, d.h. der durchgängige Bewuchs mit Sträuchern und Bäumen, führt zu Beschattung und somit zum Verlust der seltenen Lebensräume.
o Das Wurzelwerk beschleunigt zudem den Zerfall der Lösswände.
o Viele der Hohlwege haben durch hohe, beschattende Bäume inzwischen einen waldähnlichen Charakter, die ehemals hohen Wände sind zu flachen Böschungen erodiert. Die einzigarten Lebensraumbedingungen für wärmeliebende Arten sind hier gänzlich verloren.
o Wo noch steile, offene Lösswandbereiche vorhanden sind, sollten diese daher unbedingt erhalten werden!
o Beschattung durch Sträucher und Bäume, aber auch überhängende Zweige von z.B. Waldrebe oder Unterlagsreben durch regelmäßigen Rückschnitt der Gehölze verhindern!
o Parallel sollte ein artenreicher Krautsaum zur Steigerung des Blütenangebots für die Bestäuber entwickelt werden. Dazu die Mahdhäufigkeit reduzieren, möglichst mähen anstatt mulchen und das Mähgut entfernen!