Rebzeilenbegrünung

o Begrünte Rebzeilen erfüllen viele ökologische Funktionen: sie schaffen Nahrungs-, Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten insbesondere für Insekten, tragen aber auch zur Vernetzung von Lebensräumen bei.
o Sie fördern Nützlinge wie Raubmilben, Schwebfliegen, Laufkäfer oder Schlupfwespen.
o Die Begrünung des Bodens vermindert außerdem Erosion, Auswaschung und Verdichtung und verbessert die Nährstoffversorgung der Weinreben.
o Dort, wo Reste wilder Weinbergsflora (z. B. Hackflora) vorhanden sind, empfiehlt sich eine Selbstbegrünung, d.h. auf eine Einsaat sollte verzichtet werden.
o Ist keine typische Weinbergsflora vorhanden, ist eine standortangepasste Saatgutmischunge (zertifiziertes Regiosaatgut) mit hohem Leguminosenanteil (z. B. Saat-Luzerne, Gemeiner Hornklee, Saat-Esparsette) empfehlenswert.
o Auch die Einsaat nur jeder zweiten Rebgasse ist möglich. So wird die Pflanzenvielfalt erhöht bei gleichzeitigem Erhalt der am Standort natürlich vorkommenden Wildflora.
o Standorttypische Weinbergsgeophyten (= Zwiebelgewächse) wie Weinbergstulpe, Doldiger Milchstern und Weinbergs-Traubenhyazinthe brauchen lockere, humose Böden. Zur Förderung dieser Pflanzen sollten Bodenverdichtungen vermieden und Überfahrten und intensive Bodenbearbeitung auf ein Minimum reduziert werden.
o Für den Mittelstreifen bieten sich Hochwuchsmischungen (1,0–1,5 m Höhe) an.
o Die Fahrspur bzw. der Unterbewuchs der Rebe kann mit Niederwuchsmischungen (0,2–0,3 m Höhe) eingesät werden.
o Um die Pflanzenvielfalt zu fördern, sollte während der Vegetationsperiode der Hackflora (Oktober bis Mai) keine Bodenbearbeitung und kein Herbizideinsatz erfolgen und nicht gemäht/ gemulcht werden.
o Alle paar Jahre und frühestens ab Mitte Mai sollte grob gehackt werden.
o Um immer blühende Bestände vorzuhalten, sollte jeder zweite Gang abwechselnd gemäht werden.
o Alternativ kann auch gewalzt werden (Walzen anstatt Mulchen). Dadurch werden die Pflanzen nur abgeknickt, wodurch das Blütenangebot länger erhalten bleiben kann.
o Eine „Endzeilenbepflanzung“ (= Bereiche vor dem Endstickel) mit Lavendel, Rosen, Artischocken, Wermut, Lilien etc. erhöht zusätzlich die Strukturvielfalt im Wingert.
o Weitere Infos und Quellen:
o https://www.dlr.rlp.de/C1256EA7002BE0CB/0/09ED5083C82A147DC12582400041647D?OpenDocument
o https://www.rheinische-kulturlandschaft.de/massnahmen/l6-rebgassen-mit-artenvielfalt/